7 Listen für Wunderlist 3 – ein Praxistest

Von | 28. August 2014

wunderlist3ich bin immer noch ein großer Fan der Wunderlist. Sie sieht gut aus und mit ihr lassen sich Aufgaben nach dem System „Getting Things done“ hervorragend managen, das ich allerdings etwas vereinfacht und modifiziert verwende. Die Wunderlist hilft mir bei nahezu jedem Thema des täglichen Lebens und ist fast eine Art zweites Gedächtnis geworden. Immer öfter verwende ich zudem das Browser-Plugin „Add to Wunderlist“, um mir beispielsweise Produkte auf meine Einkaufsliste zu holen oder mir Artikel-URLS zu merken, die ich später genauer anschauen möchte.

Nach einem  erfolglosen Versuch der Betreiberfirma 6Wunderkinder, neben der Wunderlist ein großes Projektmanagement Tool (für das ich zweifellos auch Verwendung finden würde)  namens Wunderkit heraus zu bringen, wurde nun eine aktuelle und erweiterte Version der Wunderlist veröffentlicht.  Neben einem überarbeiten Design sind zwei neue Funktionen enthalten: öffentliche Listen und in eine integrierte Chatfunktion, falls mehr als eine Person an einer Aufgabenliste beteiligt ist.

Ich möchte heute vorstellen, wie ich die Wunderlist nutze und welche Kritikpunkte ich nach dem Update habe. Der wichtigste Punkt ist dabei, dass die Synchronisierung zwar beschleunigt und verbessert ist, aber immer noch nicht ganz fehlerfrei arbeitet, Wenn verschiedene Geräte im Einsatz sind. Bei mir sind es ein Android Smartphone, zwei iPads und das Chrome Browser-Plugin, das auf verschiedenen Rechnern verwendet wird. auf meinem Smartphone werden beispielsweise nicht alle Aufgaben einer mit einer weiteren Person geteilten Liste angezeigt. Erst nach Zuweisung der Aufgabe an die Person klappte auch der Sync.

Die Wunderlist besitzt einige Systemlisten, mit denen sich bereits sehr gut arbeiten lässt. Richtig leistungsfähig wird sie aber erst mit eigenen Listen, die ich weiter unten vorstellen möchte.

Eingang (Systemliste):

In erster Linie dient diese Systemliste zur schnellen Erfassung von neuen Ideen. Beim erneuten aufruf dieser Liste müssen dann aber diese neuen Themen aufbereitet werden, mit einem Fälligkeitsdatum versehen werden und in eine andere Liste verschoben werden.

Wichtig (Systemliste)

Diese Liste gibt einen Überblich über all als wichtig gekennzeichneten Aufgaben. Sie zeigt diese aufgaben an und zudem auch die Listen in der sich die aufgaben befinden. Damit ist es möglich, schnell Korrekturen bei den priorisierten aufgaben zu machen.

Heute / Woche (Systemlisten)

Wenn die Aufgaben Fälligkeitsdaten haben, werden sie automatisch in einer dieser Listen angezeigt. auch die Aufgaben, deren Fälligkeit überschritten wurde, bleiben in diesen Listen sichtbar, bis das Fälligkeitsdatum angepasst wurde oder die Aufgabe erledigt ist.

Eigene Listen

Folgende 7 Aufgabenlisten verwende ich in der Praxis. Diese Struktur kann sehr gut mit der Wunderlist, aber natürlich auch mit jedem anderen guten Aufgabentool angewendet werden.

Next

Hier landen Aufgaben, die als nächstes angegangen und erledigt werden müssen. Meist beruht das auf dem Fälligkeitstermin, manchmal sind jedoch auch andere Ereignisse dafür ausschlaggebend, dass eine Aufgabe hier landet.

ToDo

Auf dieser Liste stehen alle Aufgaben, bei der die Entscheidung, dass sie auf jeden Fall gelöst werden müssen, bereits gefallen ist. Die aufgaben dieser Liste haben alle ein Fälligkeitsdatum, das grundsätzlich spätestens auf den letzten Tag des Quartals gesetzt ist. Sollte die Aufgabe bis dahin nicht erledigt sein, wird neu entschieden, ob sie tatsächlich noch relevant ist oder ob sie ein neues Fälligkeitsdatum erhalten soll.

MayBe

hier stehen viele Ideen, die irgendwann umgesetzt werden, oder auch nicht. Diese Liste ist nicht als Warteliste zu verstehen, sondern eher als Ideen-Archiv. Die Fälligkeitsdaten in dieser Liste sind fast immer der 31.12. , so dass am Anfang des Jahres entschieden werden kann, ob eine Idee aus dieser Liste in ToDo verschoben wird.

Waiting For

Das ist die eigentliche Warteliste. Hier landen alle delegierten Aufgaben, bis eine Rückmeldung kommt oder der Termin der Wiedervorlage erreicht wird (um nachzuhaken, was mit dem Thema los ist.) Sehr gut lassen sich hier auch noch nicht gelieferte Bestellungen tracken, besonders, wenn sie lange Lieferzeiten haben z.B: weil sie aus dem Ausland verschifft werden.

Projekte

Manche Themen sind so groß, dass sie nicht in einer einzelnen Aufgabe gelöst werden können. Diese lassen sich dann eher als Projekte bezeichnen. Meine Projektaufgaben besitzen meist eine gute Anzahl an Unteraufgaben.  Hier fehlt der Wunderlist leider noch ein wenig Feinschliff, denn die Unteraufgaben lassen sich nicht in andere Aufgabenlisten verschieben, ohne dabei den Bezug zur Hauptaufgabe zu verlieren. Auch eine Zeitleiste, wie in einem klassischen Projektmanagement- Tool wäre hier hilfreich,  würde aber wohl die schlicht gehaltene Funktionswelt der Wunderlist übersteigen.

Move

In meinem Alltag kommt es oft vor, dass ich jemandem etwas leihe oder selbst etwas ausleihe. Auch kommt es vor, dass sich bestimmte Dinge meines täglichen Lebens sich nicht an dem Ort befinden, wo sie eigentlich hingehören, sondern gerade woanders sind: Beispiel: Die Winterreifen sind nicht in der Garage, sondern bei beim Reifenhändler meines Vertrauens eingelagert. All dies ist in der Liste „Move“ (Bewege einen Gegenstand von A nach B). Mit dieser Liste liesse sich theoretisch sogar ein kompletter Umzug organisieren. Dann einfach jeden Raum als Aufgabe setzen und die Gegensände als Unteraufgabe.

Buy

Natürlich darf die klassische Einkaufsliste nicht fehlen.  In „Buy“ sind alle Kaufwünsche zusammengefasst. Die wichtige Supermarkt-Liste läuft dabei komplett über Unteraufgaben, so dass sie nicht bei Großeinäufen die gesamte „Buy“ unübersichtlich macht.  Gefüllt wird diese Liste gern mit „Add-to-wunderlist“ – Links aus Amazon, MyDealz und anderen Shops. Auch über die QR-Code Scanner auf dem Smartphone (scannen / teilen  / add to wunderlist) landen interessante Artikel sehr zügig in dieser Liste.

wunderlist-packliste

Die neue Version der Wunderlist besitzt die Möglichkeit, öffentliche Listen zu erstellen. Diese Idee finde ich ausgezeichnet und würde sie gern intensiv verwenden, wenn da nicht ein Problem wäre: Leider sind die öffentlichen Listen noch nicht wirklich ausgereift. Mir fehlen ein paar Details:

1.  eine sichtbare Description

Ich gebe der öffentlichen Liste einen prägnanten Namen, Dieser Name erklärt aber unter Umständen noch nicht, welchen Zweck ich mit der Liste erfüllen möchte. Eine kurze Beschreibung der Liste ist also sinnvoll. Diese lässt sich zwar mit der Edit Funktion eingeben, ist aber leider nicht öffentlich sichtbar.

2. Unteraufgaben

Für die Struktur größerer Listen sind Unteraufgaben sinnvoll. Warum diese nicht in der öffentlichen Liste angezeigt werden, ist mir unverständlich. hier wünsche ich mir Nachbesserung.

3.  Angabe zum Verfasser

Hier sollte es Editiermöglichkeiten geben. Insbesondere sollte klar gekennzeichnet sein, ob es sich um eine private oder kommerzielle Liste handelt, denn im zweiten Fall gäbe es eine Impressumspflicht und die Pflicht zur Kenntlichmachung von Werbung.

4. Gemeinsames Bearbeiten der öffentlichen Liste

Das ist möglich, aber erscheint mir etwas umständlich. Insbesondere sind die Schritte dafür nirgends erklärt, so dass wir nur über ausprobieren zur Lösung gekommen sind.  Um eine öffentliche Liste gemeinsam bearbeiten zu können, muss der Besitzer der Liste diese mit einem anderen Wunderlist-Nutzer teilen  und diesen als Bearbeiter in die Konfiguration der Liste eintragen. Immerhin, es gibt eine Kommentarfunktion, die sofort von jedem (Wunderlist-Nutzer) verwendet werden kann.

5. Layout

Warum ist da eine Scrollbar? In Zeiten von Touchscreens und Mäusen mit Scrollrad ist das ein echtes No-Go. Die kompakte Form der Listen in der Breite  ist ja so weit ganz nett, aber es stellt kein Problem dar, die Ansicht der Listen auf die volle Höhe auszudehnen.

6. Denglisch

Leider sind die öffentlichen Listen (und einige andere Stellen innerhalb der Wunderlist) nicht sauber lokalisiert. In der internen Ansicht stört mich das weniger, aber in der öffentlichen Ansicht machen beispielsweise englischsprachige Kommentarfunktionen keinen sehr guten Eindruck.

Fazit

Die Wunderlist bleibt trotz starker Konkurrenz am Markt mein bevorzugtes Aufgabentool. Die Balance zwischen schickem Design und zweckmäßigen Funktionen stimmt und lässt bei mir eine hohe Zufriedenheit bei der Bedienung aufkommen.  aber es gibt auf jeden Fall auch Potential. Wenn das Thema öffentliche Listen konsequent weitergeführt werden soll, dann sind noch einige Nachbesserungen im Layout der Listenseite erforderlich, damit dieses Feature wirklich effizient eingesetzt werden kanm.

Abschliessend noch ein Wort zur Preispolitik.  Die Pro-Version kostet 4,49 € pro Monat und bietet alle Funktionen unlimitiert an.  Auch wenn die Zielgruppe hier Unternehmen sind, halte ich diesen Preis für nicht angemessen. Die Teamfunktion ist kein Non-Plus-Ultra und viel mehr als das bekommt man nicht fürs Geld. Ich bin bereit, für in gutes Produkt etwas zu bezahlen, aber das Preis- Leistungsverhältnis muss stimmen. Mein Vorschlag: Kein Abo, sondern ein Einmalpreis für Wunderlist Pro.

2 Gedanken zu „7 Listen für Wunderlist 3 – ein Praxistest

  1. Jens Beitragsautor

    hi,
    ich bin tatsächlich vorerst komplett zu Trello gewechselt und vermisse schon jetzt das starke Reminder- und FAV – Setting von Wunderlist. Zenkit klingt durchaus interessant, ich werde mal einen Blick drauf werfen.

  2. Christian Walter

    Hey Jens,
    du hast bestimmt mitbekommen, dass Wunderlist dieses Jahr eingestellt wird. Sehr schade, da ich die App auch sehr gerne privat verwendet habe. Für alle die sich jetzt nach einer Alternative umschauen, kann ich unsere Software Zenkit vorschlagen. Mit ähnlicher Benutzerfreundlichkeit möchten wir einen würdigen Nachfolger zu Wunderlist liefern. Lasst uns gerne eure Gedanken da!

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